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Bürgerforum - Windkraft in Felsberg

Windkraft in Felsberg: Informationsveranstaltung für Bürger

Stadt stellt Vorgehen für Windenergieanlagen im Markwald Beuerholz vor

Rund 50 Bürgerinnen und Bürger aus Felsberg und den Nachbarkommunen kamen am 17. Dezember 2013 zur Informations- und Dialogveranstaltung im Rahmen des Bürgerforums Energieland Hessen. Zu der Veranstaltung eingeladen hatte die Stadt Felsberg, um über den aktuellen Planungsstand und das weitere Vorgehen beim Ausbau der Windkraft entlang des Zimmermannswegs im Markwald Beuerholz zu informieren: „Betroffene zu Beteiligten machen – das ist unser Ziel mit dieser frühzeitigen Information. Und zwar auf zwei Ebenen – einerseits, um Fragen und Hinweise zu den aktuellen Planungen zu besprechen und andererseits, um die finanzielle Bürgerbeteiligung am Windpark auszugestalten“, betonte Bürgermeister Volker Steinmetz. Nach dem Beschluss der Stadtverordnetenversammlung zur Aufstellung des Bebauungsplans Beuern Nr. 2 „Windpark Markwald“ und zur Änderung des Flächennutzungsplans sind die Planungsunterlagen noch bis 28. Januar 2014 beim Bau- und Umweltamt Felsberg, Zimmernummer 210 einzusehen. Darüber hinaus greift die Stadt die Anregung aus der Veranstaltung auf, die Unterlagen auch online verfügbar zu machen.

In Impulsvorträgen erläuterten Experten Wissenswertes zum Stand der Energiewende, zum Regionalplan Nordhessen, zu den geplanten Windenergieanlagen sowie zum Naturschutz und vertieften verschiedene Aspekte in der anschließenden Plenumsdiskussion. Besonders interessierte die Anwesenden die Frage zur finanziellen Beteiligung an dem Windpark: Viele Bürgerinnen und Bürger äußerten ausdrücklich ihre Erwartung, dass die Wertschöpfung durch den Bau und den Betrieb des Windparks vor Ort bleibt. Hierzu erläuterte Eugen Firus von Ventotec, dem Bau- und Betreiberunternehmen, dass regionale Firmen für die Baumaßnahmen beauftragt werden sollten und dass zur finanziellen Beteiligung der Bürger erste Gespräche geführt würden. Es gäbe viele Beteiligungsmodelle und Optionen. Die Stadt und die Bürger müssten das beste Modell für sich erarbeiten. „Von Seiten des hessischen Umweltministeriums wird die geplante Ausgestaltung der finanziellen Bürgerbeteiligung am Windpark begrüßt. Sie ist eine wesentliche Voraussetzung für die Akzeptanz von Windkraft vor Ort“, so Dr. Justus Brans vom hessischen Umweltministerium.

Laut Wolfgang Schramm von der Planungsgruppe Stadt+Land sprechen auch aus naturschutzfachlicher Sicht keine Fakten gegen die Errichtung der Windkraftanlagen. Laut Projektentwickler seien neun bis zu 200 Meter hohe Windräder entlang des Zimmermannswegs geplant. Durch mehrere vor-Ort-Begehungen mit sämtlichem Fachpersonal werde gewährleistet, dass die Eingriffe in die Natur so gering wie möglich gehalten würden. Der Biologe und Naturschutzexperte Frank Bernshausen von der Planungsgruppe für Natur und Landschaft beantwortete die Bürgerfrage, ob das Rot-, Reh- und Schwarzwild durch die Windkraftanlagen vertrieben würde: Es sei zu erwarten, so Bernshausen, dass sich das Wild während der Bauphase zurückziehe, aber danach die aufgeforsteten Flächen wieder annehme.

Die Bürgerinnen und Bürger wollten es ganz genau wissen: Was passiert, wenn die Anlagen nicht mehr betrieben werden? Wer kommt für die Kosten auf? Christian Rippl vom Regierungspräsidium Kassel bestätigte, dass die Rückbaukosten vom Betreiber übernommen und über eine Bankbürgschaft und Verpflichtungserklärung abgesichert werden müssen.

Der geplante Windpark ist laut Bürgermeister Steinmetz eines der wichtigsten Felsberger Energieprojekte. „Die Akzeptanz in Felsberg ist da. Wir leben schon jetzt mit der Windkraft und die Gutachten sprechen nicht gegen das aktuelle Vorhaben“, so Stadtverordneter und Ortsvorsteher Klaus Döll.

Klar ist, der Startschuss für eine umfassende Information und den Austausch zum geplanten Windpark ist erfolgt. Im nächsten Schritt werden die während der Auslegung vorgebrachten Anregungen gesichtet, fachlich bewertet und bei der weiteren Planung berücksichtigt.


Die Dokumentation der Veranstaltung können Sie hier herunterladen (PDF, 1.15MB).