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Gemeinsame Flächenplanung für Windkraftanlagen

Am Dienstag den 3. November kamen rund 100 Personen in das Kulturzentrum in Großen-Buseck, um sich über den aktuellen Stand des interkommunalen Flächennutzungsplans und über die Ergebnisse der naturschutzfachlichen Prüfungen zu informieren.

Um 17:30 Uhr begrüßte Herr Bürgermeister Reinl von Buseck die Bürgerinnen und Bürger der sieben Kommunen Allendorf/Lumda, Buseck, Ebsdorfergrund, Fronhausen, Rabenau, Reiskrichen und Staufenberg. Auf Beschluss der jeweiligen Gemeindevertretungen haben sich die Kommunen zur Aufstellung eines gemeinsamen Flächennutzungsplans zur Windkraftentwicklung im Bereich der Gemeindeflächen entschieden. Die Planungen stehen kurz vor dem Abschluss und der finale Entwurf liegt aktuell bis zum 6. November in den Gemeinden zur Kommentierung aus.

Aus diesem Anlass war es Ziel der Veranstaltung, die Bürgerinnen und Bürger frühzeitig und transparent über den aktuellen Stand der Flächenplanung zu informieren. Dazu konnten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer den Entwurf von Herrn Wolf vom Planungsbüro Holger Fischer vorstellen lassen und die Ergebnisse der naturschutzfachlichen Prüfungen von Herrn Dr. Weise von dem Meier & Weise Ingenieurbüro präsentieren lassen. Die Planunterlagen und die Ergebnisse der Funktionsraumanalysen verschiedener Vogelarten wurden ausgehängt und luden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dazu ein, sich mit den Planern, ihren Bürgermeistern und den Nachbarkommunen auszutauschen. Nach den Eingangsvorträgen von Herrn Wolf und Herrn Dr. Weise stellten sich die Fachplaner gemeinsam mit den Bürgermeistern Herrn Gefeller (Staufenberg) und Herrn Schulz (Ebsdorfergrund) in einer Diskussionsrunde zunächst den Fragen des Moderators Herrn Oerding und anschließend den zahlreichen Fragen aus dem Publikum. Dabei bedankten sich die Bürgermeister bei den beiden Fachplanern für die aus kommunaler Perspektive gute Arbeit und die gelungene Konzentration der Vorrangflächen auf noch 3 bebaubare Zonen. Obwohl eine sogn. „Verhinderungsplanung“ schon aufgrund der Flächenvorgabe von zwei Prozent der Landesflächen für Windenergie in Hessen nicht möglich ist, betonen Herr Schulz und Herr Gefeller, dass sie gemeinsam den „Wildwuchs“ an Windkraftanlagen verhindern wollen und bewusst die Flächen und späteren Anlagen auf ein Mindestmaß konzentrieren möchten.

Besonderes interessierte die Bürgerinnen und Bürger, wie viele Windkraftanlagen auf den ausgewiesenen Flächen errichtet werden könnten und wie der Abstand von den Anlagen zu Wohnbebauungen festgelegt wird. Daraufhin erklärte Herr Wolf ausführlich, dass der Flächenplan keine Auskunft über die Anzahl an Windkraftanlagen treffen kann, die Detailplanung würde im nächsten Schritt der Genehmigung nach Bundesemmissionsschutzgesetz erfolgen.

Des Weiteren interessierte die anwesenden Bürgerinnen und Bürger wie die einzelnen Abstandsregelungen zu verschiedenen Vogelarten berechnet werden und wie die Flugrouten und Nistplätze von den Gutachtern aufgenommen wurden. Herr Dr. Weise erläuterte, dass er die Erhebungen zusammen mit mehreren Mitarbeitern so genau wie möglich mittels Punkt-Stopp-Zählungen und Revierkartierungen durchführt. Falls die Bürgerinnen und Bürger zudem noch weitere Tierbeobachtungen gemacht haben, die bisher nicht aufgenommen worden sind, freuen sich Herr. Dr. Weise und sein Team über Hinweise zur Ergänzung der Unterlagen.

Nach der Diskussionsrunde und den abschließenden Worten von Herrn Bürgermeister Reinl kamen die Experten und Bürgermeister noch für eine vertiefte Diskussion an den Planunterlagen zusammen.