Bürgerforum Energiewende Hessen

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vorangegangene Bürgerforen aus Süd-, Mittel und Nordhessen

Bürgerforum Energieland Hessen in Groß-Bieberau und Umgebung

Bürgerforum zur Windenergie in Groß-Bieberau und Umgebung am 30.11.2015 - Informationen zum Stand der Planung

Die Stadt Groß-Bieberau hat sich das Ziel gesetzt, ihre Bürgerinnen und Bürger bei der Energiewende vor Ort einzubinden und möglichst frühzeitig zum Stand der Planung von Windenergieanlagen zu informieren. Hierzu fand am 30. November 2015 um 19:00 Uhr im Groß-Bieberauer Bürgerzentrum ein Bürgerforum statt, zu dem Bürgermeister Buchwald gemeinsam mit dem Landesprogramm Bürgerforum Energieland Hessen einlud. Zentrale Fragen der Bürgerinnen und Bürger wurden in dieser Veranstaltung geklärt. Ab 18.00 Uhr bestand davor die Möglichkeit, individuelle Fragen an Infoständen, z.B. zum Stand der Planung, Natur- und Umweltschutz, Wirtschaftlichkeit und Infraschall direkt an die Expertinnen und Experten zu stellen.

Ende Oktober waren bereits Vorgespräche mit allen Fraktionen, dem NABU, der Bürgerinitiative Gegenwind Reinheim, den Nachbarkommunen Reinheim und Otzberg, dem Vorhabenträger Entega mit der Energiegenossenschaft Starkenburg, Vertretern des Pool-Vertrags, dem Hippelsbacher Ortsvorsteher und dem Groß-Bieberauer Ortslandwirt geführt worden. Ziel war es, wichtige Themenfelder für Groß-Bieberau aufzunehmen. Gewünscht wurden Informationen zum Stand der Planung in Groß-Bieberau, Reinheim und Otzberg. Landschaftsbild und Denkmalschutz, Schall und Infraschall sowie technische Themen wie z.B. Schattenwurf und Zuwegung wurden ebenfalls genannt und auf dem Bürgerforum von Fachexperten geklärt. Die Bürgerinnen und Bürger konnten ab dem 16. November ihre Fragen über eine Internet-Plattform bereits vorab einbringen. Diese wurden dann ebenfalls am 30. November 2015 von den Expertinnen und Experten beantwortet.

Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger waren herzlich eingeladen, an der Veranstaltung teilzunehmen.


Dokumentation des Bürgerforums zur Windenergie in Groß-Bieberau und Umgebung, 30.11.2015

ENTEGA Regenerativ GmbH stellt Windparkplanung „Reinheimer Hügelland“ zurück

Auf der geplanten Fläche zwischen Groß-Bieberau und Reinheim haben unabhängige Gutachten ergeben, dass eine Gefährdung einzelner Vogelarten vor Ort nicht ausgeschlossen werden kann. Die ENTEGA Regenerativ GmbH kommt deshalb aktuell zu dem Schluss, das Projekt zurückzustellen.

Bereits im November 2015 war im „Bürgerforum Energieland Hessen“ in Groß-Bieberau deutlich geworden, dass die Realisierbarkeit des geplanten Windparks „Reinheimer Hügelland“ vor allem vom Arten- und Naturschutz abhängt. Auf Anregung von Bürgermeister Edgar Buchwald wurden die Bürgerinnen und Bürger der Region früh über den Stand der Planungen informiert und konnten mit den Expertinnen und Experten offene Fragen diskutieren. Alle Akteure hatten im November eine gewissenhafte Prüfung zugesichert. Inzwischen liegen die Gutachten vor.

Die ENTEGA Regenerativ GmbH hatte das unabhängige „Büro für faunistische Fachfragen“ in Linden beauftragt, schützenswerte Vogelarten zu kartieren und über ein Jahr zu beobachten. Hierbei wurde eine Raumnutzungsanalyse durchgeführt. Die Sachverständigen kommen zu dem Ergebnis, dass nach derzeitigem Stand eine Beeinträchtigung der vor Ort vorkommenden Vogelarten nicht auszuschließen ist. Die ENTEGA Regenerativ GmbH diskutierte daraufhin die Ergebnisse intensiv mit den Vertretern der Oberen Naturschutzbehörde und kommt aktuell zum Schluss, ihr Projekt zurückzustellen.

„Für uns als verantwortungsvoll handelndes Energieversorgungsunternehmen ist die Balance zwischen Natur- und Klimaschutz sehr wichtig. Die geplanten Windenergieanlagen könnten einen substantiellen Beitrag zur Energiewende und zum Klimaschutz leisten. Dem gegenüber stehen die Belange des Artenschutzes, die wir sehr ernst nehmen“, schreibt Guido Böss, Geschäftsführer der ENTEGA Regenerativ GmbH, in einem persönlichen Brief an die Mitglieder des Eigentümer-Pools.

Die fünfzehn Poolgründungsmitglieder, deren Flächen für die Windenergie genutzt werden sollten, bedauern in einer eigenen Stellungnahme, dass nach diesen Gutachten die vier Windräder nicht umgesetzt werden können. Der Windpark hätte den Strombedarf der Haushalte in Reinheim und Groß-Bieberau mit allen Nebenkommunen abdecken und damit einen großen Beitrag zur Energiewende im Rhein-Main-Gebiet leisten können, so Norbert Volz, Sprecher der Poolgründungsmitglieder.

Auf der zweiten Windvorrangfläche 218 b in Richtung Otzberg plant das Windenergieunternehmen Notus Energy maximal fünf Windräder. Das Unternehmen hatte sich ebenfalls im Bürgerforum vorgestellt. Die Analysen zu diesem Gebiet wurden Ende Februar 2016 abgeschlossen. Die Ergebnisse werden in den nächsten Monaten vorliegen. Dann wird sich zeigen, ob überhaupt und wenn ja wie viele Windenergieanlagen zwischen Groß-Bieberau, Reinheim und Otzberg realisiert werden können.

Weitere Informationen zum „Bürgerforum Energieland Hessen“
www.energieland.hessen.de/buergerforum-gross-bieberau
Das Bürgerforum zur Windenergie in Groß-Bieberau und Umgebung wurde durch das Landesprogramm „Bürgerforum Energieland Hessen“ ermöglicht. Das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung bietet mit diesem Landesprogramm über die Hessen Agentur Kommunen Unterstützung bei der Umsetzung der Energiewende an und fördert Aktivitäten zur Bürgerbeteiligung. Das Land unterstützt die Kommunen mit Fachkompetenz bei der Realisierung von Veranstaltungen zur Bürgerbeteiligung, klärt Fakten und stellt neutrale Moderatoren, in diesem Fall durch die Zusammenarbeit mit dem wissenschaftlich orientierten Dialogbüro DIALOG BASIS, zur Verfügung.

Weitere Informationen zum Bürgerforum Energieland Hessen finden sie unter:
www.energieland.hessen.de/buergerforum_energie


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