Bürgerforum Energiewende Hessen

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vorangegangene Bürgerforen aus Süd-, Mittel und Nordhessen

Bürgerforum Energieland Hessen in Frielendorf

Info-Markt Windenergie in Frielendorf

Aktuell: Die Fragen und Antworten der Bürgerversammlung in Frielendorf sind jetzt online. Die Liste der Bürgerfragen und die Antworten der Experten finden Sie hier: www.energieland.hessen.de/Buergerfragen_Frielendorf.

Informationsveranstaltung am 20. September 2019 in Frielendorf

Planungsstand Windparkprojekt Frielendorf

Experten standen Rede und Antwort zu Walderhalt, Natur- und Artenschutz und Schall

Rund 200 Interessierte aus der ganzen Region informierten sich beim Infomarkt im Hotel-Restaurant „Hassia“ in Frielendorf am Freitag, 20. September über den Stand der geplanten Windenergieprojekte am „Waltersberg“ und am „Batzenberg“.

Auf Einladung der Gemeinde Frielendorf und in Kooperation mit dem Bürgerforum Energieland Hessen beantworteten Experten an sechs Infoständen die Fragen, die den Bürgerinnen und Bürgern unter den Nägeln brannten. Vertreten waren die Projektentwickler Abicon und Enercon, HessenForst, die Bürgerinitiativen, das Regierungspräsidium Kassel und das Bürgerforum Energieland Hessen.

Wie fügen sich die geplanten Windräder in die Landschaft ein? Werde ich als Anwohner in unmittelbarer Nähe Schall oder Schatten spüren? Wie groß ist die Gesamtfläche im Wald, die für den Windpark genutzt werden soll?

Die Abwägung zwischen Natur- und Umweltschutz und der Energieerzeugung aus regionalen und natürlichen Ressourcen stand dabei im Vordergrund.

„Ziel des Infomarkts hier in Frielendorf war es, die Bürgerinnen und Bürger über den Planungsstand und die Themen Walderhalt und Natur- und Artenschutz sowie zur Lärmemission zu informieren. Das ist aus meiner Sicht gut gelungen“, resümierte der Frielendorfer Bürgermeister Thorsten Vaupel.

Walderhalt

Eine Frage, die viele Menschen umtreibt, ist der Erhalt und Schutz des Waldes. HessenForst informierte, dass sie sich für eine waldschonende Planung einsetzen und der Eingriff in den Wald möglichst minimiert werde. Pro Windenergieanlage werde etwa ein halber Hektar dauerhaft und ein weiterer Hektar während der Bauphase benötigt. Der Projektierer muss dafür wertgleiche forst- und naturschutzfachliche Ausgleichsflächen schaffen. An erster Stelle müssen der Schutz des Waldes und der Ausbau erneuerbarer Energien angesichts des Klimawandels schnellstmöglich voranschreiten. Denn ein Ausbau der Erneuerbaren Energien ist auch ein Beitrag zum Erhalt unserer Ökosysteme. Hessen Forst setzt die energiepolitischen Ziele der Landesregierung als Auftraggeberin um.

Artenschutz

Welche Maßnahmen werden ergriffen, um die Lebensräume der Fledermäuse, Wildkatzen, Haselmäuse und der anderen Waldbewohner während des Baus und Betriebs zu schützen? Diesen und weiteren Fragen widmeten sich die Gutachten, die die Projektierer eingeholt haben.

Schall und Schattenwurf

Fragen des Schalls und Schattenwurfs wurden ebenfalls thematisiert. Durch die Abschaltautomatik wird die Einhaltung der Richtwerte gewährleistet.

Auch die Bürgerinitiative war vertreten und konnte auf ihre Anliegen des Walderhalts und Natur- und Artenschutz aufmerksam machen.

Das Bürgerforum Energieland Hessen(BFEH) brachte die Ergebnisse zahlreicher Faktenchecks mit, bei denen das BFEH zusammen mit Experten, Befürwortern und Gegnern der Windenergie den aktuellen Stand der Wissenschaft zu häufigen Bürgerfragen zusammengetragen hat.

Die Projektierer Abicon und Enercon informierten über den aktuellen Planungsstand und präsentierten die Anlagentechnik.

Antworten zum Nachlesen

Die Fragen aus der Informationsveranstaltung werden auf der Projektseite des BFEH unter https://www.energieland.hessen.de/Buergerfragen_Frielendorf veröffentlicht. Antworten, Quellenangaben und hilfreiche Links werden hier in den nächsten Wochen eingearbeitet.




Bürgerforum Energieland Hessen in Frielendorf

Informationsveranstaltung am 12. Oktober 2016, 19.30 Uhr in der Silbersee-Alm

Die Frage „Wie viel Lärm (und auch Infraschall) kommt auf uns zu?“ und allgemeinen Informationen zur Planung der Windräder in Frielendorf, waren die Hauptanliegen der ca. 120 Personen, die am Abend des 12. Oktober 2016 der Einladung der Gemeinde Frielendorf und des Bürgerforum Energieland Hessens (BFEH) in die Silbersee-Alm gefolgt waren.

Im ersten Teil der Veranstaltung gaben die Projektierer der geplanten Windenergieanlagen Informationen zu dem aktuellen Stand des Projektes in Frielendorf. Im zweiten Teil der Veranstaltung trugen Vertreter der Bürgerinitiative „Initiative für ein lebenswertes Ohetal“ ihre Bedenken und Befürchtungen zu dem Projekt und der Windkraft im Allgemeinen vor. Abschließend stellte Dr. Rainer Kaps von der Hessen Agentur bisher vorliegende Erkenntnisse zum Thema Windkraft vor, die im Zuge des Projektes Bürgerforum Energieland Hessen in „Faktenchecks“ zusammengetragen wurden.

Die gesamte Veranstaltung war darauf ausgelegt, genügend Zeit für Rückfragen der Bürgerinnen und Bürgern zu ermöglichen.     


Stand der Planungen

Herr Neumann von Abicon und Herr Ganß, Inega GmbH,  informierten die Bürgerinnen und Bürger über den aktuellen Stand der Planungen. So plant Abicon 6 Windenergieanlagen westlich des Ortsteils Linsingen (Fläche HR_ 32) mit einer Gesamthöhe von 199 m, Typ Nordex N117. Außerdem sind in Frielendorf Verna (Fläche HR_19) weitere 6 Anlagen (Typ Enercon E 141, Gesamthöhe 229 m) durch die Firmen Enercon, Inega und Abicon geplant.

So informierten die beiden unter anderem über den periodischen Schattenwurf der Anlagen und dass eine Abschaltautomatik verbaut wird, um die sonst auftretenden „Minimalen Überschreitungen im Jahresverlauf in Linsingen“ zu vermeiden. Weiterhin gaben sie Informationen zu Schallimmissionen, zu den Untersuchungen zur Beeinträchtigung von Vögeln und Fledermäusen und zeigten Landschaftsbildvisualisierungen (vgl. Vortrag Abicon und Enercon). 

Den zweiten Teil der Veranstaltung eröffneten Herr Münch und Herr Hoffmann, Initiative für ein lebenswertes Ohetal e.V.. Sie machten  in ihrem Statement deutlich, dass es für Sie noch viele unbeantwortete Fragen zur Windkraftnutzung gibt und sie dem geplanten Projekt sehr kritisch gegenüberstehen.

 
Aufbereitete Informationen

Dr. Rainer Kaps, BFEH, informierte die Anwesenden darüber, wie das Bürgerforum Informationen zur Windkraft sammelt und entsprechend aufbereite. Neben der konkreten Unterstützung vor Ort, organisiert das Bürgerforum u.a. landesweite Experten-Hearings („Faktenchecks“), um zentrale Themen zu klären bzw. zu diskutieren. Die Ergebnisse werden in Faktenpapieren festgehalten und aufgearbeitet und dienen damit der Information aller Interessierten. Diese Zusammenstellungen sind auf der Internetseite des Bürgerforums Energieland Hessens für jeden abrufbar.

In seinem weiteren Vortrag ging Dr. Kaps verstärkt auf das Thema Infraschall ein und stellte dazu die Ergebnisse des Faktenpapiers Infraschall vor: Es gibt eine Vielzahl an Infraschallquellen. Sowohl natürlicher Art (z. B. Gewitter, Meeresbrandung und Erdbeben), als auch künstliche Quellen wie z. B. Baumaschinen, Kraftfahrzeuge und auch Windenergieanlagen. Unterhalb der Wahrnehmungsschwelle (Wahrnehmungsschwelle: unterhalb von 90% der Bevölkerung nicht mehr hörbar), sind bisher keine negativen Auswirkungen von Infraschall nachgewiesen worden.  (vgl. Vortrag Dr. Kaps).

Im anschließenden Fragenteil brachten die Bürgerinnen und Bürger ihre Fragen vor, die von den Referenten beantwortet wurden. Ein Teil der Fragen betraf die konkreten Planungen vor Ort. Diese konnten zum größten Teil direkt beantwortet werden. Nur zu Detailfragen müssen noch die konkreten Planungen abgewartet werden, die die Unternehmen Abicon und Enercon im Zuge ihrer Genehmigungsanträge vorlegen müssen. Der andere Teil der Fragen bzw. Statements bezog sich auf die befürchteten Wirkungen von Windenergie allgemein. Hier wurde deutlich, dass die Bewertungen von der Wirkungen von Infraschall oder der Auswirkungen auf den Naturschutz teilweise weit auseinander liegen.

Doch bei allen unterschiedlichen Perspektiven, Einschätzungen und auch kritischen Tönen: Die Veranstaltung verlief sehr fair.

So dankte Bürgermeister Vaupel zum Abschluss der zweieinhalbstündigen Veranstaltung allen Beteiligten für die informative Veranstaltung und den professionellen und fairen Umgang miteinander. 


Bürgerforum Energieland Hessen  · Team Nord- und Osthessen

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